Als unsere ehrenamtlichen Wunschfahrtbegleiter Phil, Cemil und Uwe bei unserem schwerkranken Fahrgast Robert eintrafen, wurden sie von seiner Gattin und ihm bereits aufgeregt erwartet. „Das ist das erste Mal seit einem Jahr, dass ich die Wohnung verlasse“, erzählte der krebskranke Robert, der aufgrund von Metastasen querschnittgelähmt ist. Auch meinte der 96-Jährige scherzend, wie froh er wäre, „dass heute keine „Alten“ dabei sind!“
Mit einem Lachen im Gesicht ging es für unseren lebensfrohen Fahrgast schließlich auf zum Wolfgangsee – jenem Sehnsuchtsort, den er noch ein letztes Mal in seinem Leben besuchen wollte.
Während der Fahrt lachte Robert viel und plauderte über sein Leben, seine Kinder und seinen wunderschönen Kleingarten. Auch erzählte er, dass seine Frau und er vor 61 Jahren ihre Flitterwochen am Wolfgangsee verbracht hatten. Damals konnten die beiden die Dreharbeiten zum Film „Das Weiße Rössl am Wolfgangsee“ mit Peter Alexander im gleichnamigen Hotel beobachten. Leider durften sie das Hotelrestaurant zum damaligen Zeitpunkt nicht besuchen.
Umso größer war das Staunen, als unser Wunschfahrt-Wagen direkt vor dem Hotel Weisses Rössl hielt. Dieses empfing Robert freudig und begeisterte mit vorzüglichem Essen und zuvorkommender Bedienung.
An der Seepromenade genoss das Ehepaar das malerische Panorama, bevor es von unsem Wunschfahrt-Team nach Bad Ischl zur Konditorei Kaffee Zauner gebracht wurde. Ohne zu zögern, bestellte sich unser Fahrgast eine „Zauner Maus“, welche sich als kleiner „Zauner Igel“ entpuppte. Alle Anwesenden lachten herzlich, als Robert der Kellnerin erklärte, dass dieser wohl geschrumpft sein müsste, da er ihn in nur zwei Bissen verputzt hatte.
Als diese nach einigen Minuten zum Tisch zurückkehrte, hatte sie eine Überraschung im Gepäck: Seniorchef Herr Zauner war gekommen, um Robert und seine Begleiter persönlich willkommen zu heißen. Gemeinsam mit ihm schossen Robert und seine Frau Fotos, und unser Fahrgast erzählte ihm, wie sehr er die Besuche in der Konditorei immer genossen hatte. Als sich Herr Zauner verabschiedet hatte, teilte die Kellnerin der munteren Truppe mit, dass dieser sie auf die gesamte bisherige sowie weitere Konsumation einladen würde. Robert rührte diese großzügige Geste zu Tränen, und er bedankte sich herzlich.
Am Weg nach Hause war unser lieber Fahrgast etwas leise und schien nachdenklich. Auch seine Frau wirkte in sich gekehrt. Zu Hause angekommen brachten unsere ehrenamtlichen Helfer das Paar noch in seine Wohnung und Roberts Frau spendete der Samariter-Wunschfahrt 100€, bevor sie sich schweren Herzens verabschiedete.